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„Nicht zu jedem Preis”
Mit dem Bau einer neuen Startbahn in Frankfurt/Main sollen Nachtflüge in den Hunsrück verlagert werden.

Die 24-Stunden-Flugerlaubnis war mit der Grund warum die Fraport auf dem Hahn Geld investiert hat und warum das Land Hessen nach wie vor einen Anteil von 17,6 Prozent am Hahn hat. Es bestand die Hoffnung, die Nachtflüge von Frankfurt zum Hahn umzuleiten. Das ist seit der Startbahnverlängerung bekannt.

Laut statistischem Bundesamt gab es bis zum 30. Juni insgesamt 15 900 Flugbewegungen. Davon 2050 in den schwersten Flugzeugklassen S 6 und S 7. Davon sind dann etwa 90 Prozent dem US-Militär zuzurechnen. Laut den Lärmmessberichten der Flughafen Frankfurt-Hahn-GmbH gab es bis zum 31. Mai insgesamt 14 020 Flugbewegungen. Davon starteten in Richtung Koblenz, also auch in Richtung Mannebach 2011 Maschinen.

Besonders in den frühen Morgen — und späten Abendstunden ist die Nachtruhe schon jetzt stark gestört. Was den weiteren Ausbau der Nachtflüge anbelangt, ist das auch absolut nicht zu verstehen: Auf der einen Seite versuchen unsere Landespolitiker Ministerpräsident Beck und Verkehrsminister Hering das Land Rheinland-Pfalz als Urlaubsland zu bewerben, und auf der anderen Seite soll das, was in Frankfurt zu laut ist, auf den besonders nachtruhigen Hunsrück verlegt werden.

Das ist meiner Meinung nach nicht miteinander zu vereinbaren. Wir sollten weiter für Gäste in unserer Region werben. Wir haben halt noch weitgehend saubere Luft, Ruhe und eine schöne Landschaft. Da wird vom Kreis, der Verbandsgemeinde, Gemeinden und Privatpersonen viel Geld in die Hand genommen, um unsere Region attraktiv für Urlauber, Wanderer und Fahrradfahrer zu machen.
Das alles wird vergebens sein, wenn der Nachtflug auf dem Hahn ausgebaut wird. Wir haben jetzt schon eine Belastung. Ein weiterer Ausbau des Nachtfluges ist auch uns Bewohnern auf dem flachen Land nicht zumutbar. Natürlich müssen Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Aber nicht zu jedem Preis.

Weiterführende Links

Wolfgang Wagner, Mannebach