Zahlen können nicht stimmen!

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Mit der Behauptung "7500 Passagiere nutzten den Hunsrück-Flughafen seitBeginn des zivilen Flugbetriebes im Mai" versucht die Betreibergesellschaft zum wiederholten Male die Bevölkerung für dumm zu verkaufen. Nach den Pleiten der letzten Wochen (Nachtpoststern bleibt in Frankfurt, Euro-Frachtknoten der Lufthansa nach 18monatiger Planungs- und Bauzeit in Frankfurt eingerichtet, Abzug der Amerikaner vom Frankfurter Flughafen schafft dort weitere freie Kapazitäten) sollen die veröffentlichten Fluggastzahlen den Silberstreif am Horizont darstellen.

Selbst bei einer grob überschlägigen Berechnung muß jedem auffallen, daß die veröffentlichten Fluggastzahlen nicht stimmen können.

Denn: an den 24 Samstagen zwischen dem 22. Mai und dem 30. Oktober 1993 startete je eine Maschine vom Typ Boeing 737-300 (am 22. Mai zwei Maschinen). Jede Maschine bietet maximal Platz für 144 Passagiere. Durch einfache Multiplikation von 25 mal 144 ergibt sich daraus eine maximal mögliche Fluggastzahl von 3600. Viele, mehr als dürftig besetzte Flüge, unter anderem am 19. Juni mit 28 Personen und am 29. Juni mit 29 Personen reduzieren die mögliche Fluggastzahl um mindestens 580 auf nur noch 3020. Fünf Flüge mit möglichen 720 Passagieren sind nicht von Hahn gestartet, sondern von Frankfurt. Somit verbleiben von den großartig verkündeten 7500 Passagieren maximal nur noch kümmerliche 2300.

Dadurch drängt sich mir geradezu folgender Verdacht auf: Wenn schon diese einfach zu ermittelnden Fluggastzahlen nicht stimmen, wie falsch sind dann erste die Arbeitsplatzprognosen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Herrn Waltzinger!

(Leserbrief in der Hunsrücker Zeitung vom 15.11.1993)