Klimakiller Luftverkehr - Dramatisches weltweites Wachstum |
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Der innerhalb des Verkehrsbereiches mit den höchsten Wachstumsraten zunehmende Luftverkehr (pro Jahr ca. 5%) weist die größte Umweltschädlichkeit aller Verkehrsmittel aus. Neben hohem Energieverbrauch, Lärm und Abgasen ist dies vorallem der negative Einfluß auf das Klima (Treibhauseffekt). Angesichts der hohen Wachstumsraten ist der Flugverkehr zu einer ernstzunehmenden Gefahr für das Weltklima geworden.
Aussage aus Greenpeace-Studie "Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs" vom Juni 1996: "Damit ist das Flugzeug die mit großem Abstand energieaufwendigste und damit umwelt- bzw. klimabelastendste Form des Transports."
Und leider werden für die Zukunft, nach Aussagen des Umweltbundesamtes (Forschungsbericht 105 06 085 von 1996 "Verkehrsleistung u. Schadstoffemissionen des Personenflugverkehrs) für die künftige Entwicklung des Flugverkehrs erhebliche Steigerungsraten prognostiziert, die noch weit über das angenommene Wachstum im Individualverkehr hinausgehen. Dort heißt es: "Der Kraftstoffverbrauch und die davon direkt abhängigen CO2 - Emissionen des Flugverkehrs werden in Zukunft weiter drastisch steigen."
Und bei Greenpeace heißt es weiter: "Aufgrund der großen weltweiten Steigerungsraten im Flugverkehr werden die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2010 gegenüber heute um etwa 50% ansteigen."
Aber auch der Verband d. Mineralölwirtschaft e.V. analysiert: "Seit der ersten Klimaschutzkonferenz 1990 in Rio bis einschließlich 1997 ist der Kerosinverbrauch des zivilen Luftverkehrs in Deutschland um 29,7% gestiegen. Der Anteil des Flugverkehrs an der Klimabelastung durch fossile Brennstoffe wird bei einer Fortsetzung des Trends weiterhin steigen."
Der enorme Treibstoffverbrauch und der damit verbundene Abgasausstoß wirkt sich in den üblichen Flughöhen von 8 bis 12 km über der Erdoberfläche ganz anders aus, als in Bodennähe. So gehen die internationalen Klimaforscher (IPCC) davon aus, dass die Emissionen in Flughöhe 2 - 3 mal so treibhausintensiv sind als am Boden.(WWF Schweiz)
Mehr Informationen unter: TU-Berlin und Umweltlexikon
Erschreckend ist neben den riesigen Umwegen der hohe Treibstoffverbrauch der reinen Frachtflugzeuge: Sie verbrauchen rund zehnmal mehr Treibstoff pro beförderter Tonne als ein Lkw, von der Bahn ganz zu schweigen.(Verkehrsclub Deutschland)
Beispiel Treibstoffverbrauch:
Der Flugverkehr ist der einzige direkte Luftverschmutzer in den genannten Flughöhen. Dort haben die Schadstoffe eine besonders gravierende Wirkung.
Da in 8 - 12 km Höhe die Luft nur ein Fünftel so dicht wie am Boden ist, ist auch die Konzentration der Luftschadstoffe fünfmal so hoch. Die ausgestoßenen ca. 1300 º C heißen Flugzeugabgase gelangen in eine mitunter -50 º C kalte Stratosphärenluft. Hierbei entstehen vielfältige Wechselreaktionen, die nur unzureichend erforscht sind. Neben CO2 beinhalten die Flugzeugabgase Stickoxide (Nox), Wasserdampf, CO, Ruß, Schwefeldioxid und andere Kohlenwasserstoffe. Verschiedene Treibstoffzusätze wie z.B. Enteisungsmittel, Antioxidantien, Korrosionsschutzmittel verstärken die Brisanz der aus den Düsen ausgestoßenen Luftgifte.
Gewaltiger globaler Anstieg der Luftverschmutzung
Wegen der großen Mengen und der Stetigkeit der Schadstoffabgabe nimmt die Luftverschmutzung in den höheren Luftschichten kontinuierlich zu. Gleichzeitig ist die Verweildauer dieser Schadstoffe im Gegensatz zu in Bodennähe emittierten Abgasen wesentlich länger. Es dauert teilweise Jahre bis sie abgebaut werden. In die Stratosphäre (ab ca. 12 km Höhe) gelangende Schadsubstanzen können auch nicht durch Regen ausgewaschen werden, da die Wetterschicht so hoch nicht reicht.
Die Menge der Emissionen des Flugverkehrs ist so hoch, dass sie die dominierenden menschengemachten Einflüsse in der oberen Troposphäre und der unteren Stratosphäre (d.h. in Höhen von 8 bis 20 Kilometer) darstellen. (GermanWatch)
Vermehrte Kondensstreifen am Himmel
Bei der Verbrennung von Kerosin entstehen große Mengen Wasserdampf die ein großes Treibhauspotential haben. Beobachtungen weisen darauf hin, dass in vielbeflogenen Regionen die Wolkenbildung und damit auch die Niederschläge zunehmen. Desweiteren wirken ausgestoßener Staub und Abgaspartikel als Kondensationskeime für diesen Wasserdampf, sodass dieser zu langlebigen Kondensstreifen (Eiskristalle) gefriert, die ebenfalls die Treibhauswirkung verstärken. Auch das bei der Verbrennung freiwerdende Kohlendioxid wirkt direkt als Treibhausgas; bei der Verweildauer dieses Gases in der Atmosphäre gehen die Wissenschaftler sogar von bis zu 100 Jahren aus. Die ausgestoßenen Stickoxide wiederum führen in den hohen Luftschichten zum Ozonabbau. Alle Treibhausgase haben die Eigenschaft, die Sonneneinstrahlung auf die Erde nur wenig zu behindern, die Wärmeabstrahlung in die Troposphäre aber halten sie auf, sodass, vergleichbar wie in einem Treibhaus, die Temperaturen steigen.
Im Gegensatz dazu hat der beim Auto ausgestoßene Wasserdampf keine Treibhauswirkung und es entstehen auch keine Kondensstreifen.
Als weitere Schadstoffbelastung kommen für die Menschen im Umland von Flughäfen Rückstände aus Treibstoffschnellablässen hinzu. Um das Landegewicht und die Explosionsgefahr zu reduzieren, lassen Piloten bei befürchteten Notlandungen Treibstoff ab, 1989 allein am Flughafen Frankfurt/Main über 300 000 l giftiges Kerosin auf Äcker, Dächer, Haut und Lunge.(Umweltlexikon)
Flugverkehr hochgradig subventioniert
Der Flugtreibstoff ist von der Mineralölsteuer befreit, Flugreisen ins Ausland - im Gegensatz zu Bahnreisen - auch von der Mehrwertsteuer. Bau und Ausbau der Flughäfen bezahlt der Staat. Auch die Infrastruktur um die Flughäfen wird direkt gefördert, so auch viele Straßen, die nur dem Flughafen nützlich sind. Jeder Bürger zahlt über seine Steuern dies alles mit. Und jeder Pendler, der mit seinem Pkw zu seiner Arbeitsstätte fahren muß, muß für seinen Treibstoff hohe Mineralölsteuern zahlen, während ein Flugtourist, der eine Wochenend-Reise nach New York unternimmt, von all diesen Steuern befreit ist.(GermanWatch)
Aussage UNO - Generalsekretär Kofi Annan auf der Sechsten Konferenz der Vertragsstaaten des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimawandel in Den Haag im Nov. 2000:
"Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist gewaltig. Wenn wir die Emission von Treibhausgasen auf ein nachhaltiges Niveau senken wollen, müssen wir radikale Veränderungen in der Weltwirtschaft und in unserer Lebensweise vornehmen. Aber die in den Industriestaaten ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung der globalen Erwärmung werden umsonst sein, wenn die Entwicklungsländer gleichzeitig den gleichen verschwenderischen und schädlichen Weg zur Industrialisierung einschlagen."(Vereinte Nationen)